Phosphatidylcholin, in Form von Lipostabil N®, findet seit 2002 in Europa und den USA im Bereich der ästhetischen Medizin weite Verbreitung. Es wird verwendet, um umschriebene kleinere Problemzonen durch subkutane, fettauflösende Injektionen zu verkleinern.
Das Medikament bewirkt ein Zerplatzen der Adipozyten und die daraus freigesetzten Lipasen führen zum Einschmelzen der Fettsubstanz und deren Transport in die Leber, wo es durch Beta-Oxydation metabolisiert wird. Lipostabil ist für den intravenösen Gebrauch u. a. zur Vorbeugung und Behandlung von Fettembolien und zur Behandlung von Lebererkrankungen zugelassen.
Die Methode der Injektionslipolyse eignet sich insbesondere für die dauerhafte Entfernung kleinerer Fettpölsterchen. Es ist kein Ersatz für die Liposuktion, aber es ist eine Methode ohne Operation die Fettzellen zum Abschmelzen zu bringen und damit eine maßvolle Körperformung durchzuführen.
Geschichte
Das Verfahren wurde erstmals 1995 von einer brasilianischen Hautärztin entwickelt und erfolgreich erprobt. Mit einer Spritze wird das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat Phosphatidylcholin (PPC) direkt in die unerwünschten Fettpolster injiziert. Phosphatidylcholin wird auch im Körper selbst produziert und erfüllt dort vielfältige Aufgaben, schwerpunktmäßig im Fettstoffwechsel. Der Wirkstoff ist bereits seit Jahren für die Therapie der Fettembolie von den dafür zuständigen Behörden zugelassen.
Wie läuft die Behandlung ab?
Mit feinen Nadeln wird ein Gemisch aus Phosphatidylcholin und Desoxycholsäure zusammen mit einigen Zusatzstoffen in die oberen Fettschichten der zu behandelnden Region gespritzt. Dabei ist es wichtig, dass sich die Substanz gleichmäßig im Fettgewebe verteilt und eine konstante Injektionstiefe eingehalten wird. Das Fett löst sich auf, wird über den Blutkreislauf zur Leber transportiert und dort dann abgebaut.
Welche Körperpartien eignen sich für die Therapie?
Grundsätzlich eignet sich die „Fett-weg-Spritze“ zur Behandlung von kleineren Arealen. Bei größeren Fettpolstern ab einer Schichtdicke von ca. 5 cm ist die Liposuktion der Methode der Lipolyse vorzuziehen.
Ideale Einsatzgebiete sind:
Gesicht: Doppelkinn
Brustbereich: Vordere Achsel bei der Frau, Brustfett beim Mann
Bauch und Hüfte
Rücken: einzelne Fettdepots
Extremitäten: Arme, obere Innenschenkel, seitliche Oberschenkel
Sind die Ergebnisse sofort sichtbar?
Um sicht- und messbare Ergebnisse zu erzielen, muss die Therapie zwischen 3 und 6-mal im Abstand von ca. 6 Wochen wiederholt werden. Dabei gilt, je weicher das Fett ist, desto besser lässt es sich mit der Methode abschmelzen. Allerdings stellen sich die Ergebnisse insbesondere bei Männern erst später ein.
Direkt nach dem Einspritzen in das Fettgewebe stellt sich eine Rötung verbunden mit einem leichten Brennen oder Juckreiz ein. Diese Reaktion kann in seltenen Fällen bis zu 48 Stunden anhalten. In den Folgetagen schwillt aufgrund der Auflösung der Fettzellen das Gewebe an, klingt jedoch in der Regel im Verlauf einer Woche wieder ab. Es muss kein Kompressionsmieder getragen werden. Normalerweise können sie ohne größere Einschränkung ihrem Alltag nachgehen. Sogar leichter Sport kann unmittelbar nach der Injektion gemacht werden.